Der Brumleyhof

Der Brumleyhof ist einer der ältesten Höfe in Riesenbeck. Er liegt am Südhang des Teutoburger Waldes und gehört zu der Bauerschaft Riesenbeck-Birgte. Schon immer war mit ihm die Brumleymühle verbunden, da die Wasserverhältnisse mit ihrem Gefälle hierfür sehr günstige Voraussetzungen boten.

Schon um 1200 wird der Hof im Osnabrücker Urkundenbuch unter dem Namen "Brumlage" erwähnt. Außerdem erscheint er im alten Riesenbecker Familienverzeichnis von 1498. Damals war Wessel to Brummelage der Eigentümer der Hofstelle. Im Zeitalter der Leibeigenschaft war der Brumleyhof an den Bischof von Münster verpflichtet, an den die Abgaben zu richten waren. Im großen Riesenbecker Einwohnerverzeichnis von 1750 werden auf diesem Erbe genannt: Bauer Bernd Brumley und dessen Ehefrau Anna mit drei Kindern und drei Dienstpersonen.

In der Zeit der Religionskämpfe in der Grafschaft Lingen hatten die Ibbenbürener Katholiken um 1700 eine Notkirche auf der Brumley errichtet. Der Ibbenbürener Pfarrer und ein Kaplan hatten hier gewohnt. Wichtige Tage des kirchlich-religiösen Lebens erlebte man hier am 28. und 29. Juni 1716. An diesen Tagen weilte der Osnabrücker Weihbischof in Birgte, um das Sakrament der Firmung zu spenden. Die Spende des Sakraments der Firmung konnte früher in Folge der Verkehrsschwierigkeiten nicht in regelmäßigen Zeitabständen erfolgen.

Wie lange der Brumleyhof im Besitz der Brumleys geblieben ist, konnte nicht festgestellt werden. Man weiß nur, dass das Anwesenim Jahre 1891 von einem Herrn Dohorm aus dem Ruhrgebiet erworben wurde. 1902 ging der Hof in den Besitz eines Herrn von Rodenberg aus der Nähe von Osnabrück über.

Seit 1912 gehört der Hof der Bauern- und Müllerfamilie Hardebeck. Der im Jahre 1857 in Berge (Kreis Bersenbrück) geborene Gerhard Hardebeck hatte das Müllerhandwerk gelernt. Er erwarb den Brumleyhof mit der Mühle und siedelte mit seiner Frau Wilhelmine Hardebeck geb. Niedernostheide und der Familie nach Birgte um.

Im Laufe der Jahre eröffnete er mit seinen heranwachsenden Söhnen Franz (verunglückte), August und Heinrich einen ausgedehnten Handel mit Getreide-, Futter- und Düngemitteln. 1922 ging auch die Werthmühle in Ibbenbüren in den Besitz der Familie Hardebeck über. Sie hatte die Ibbenbürener Mühle bereits 10 Jahre gepachtet.

Zu dem Hof gehört auch das alte Backhaus im Fachwerkstil von 1773. Bis 1925 wurde hier deftiges westfälisches Pupernickel gebacken. Die Brote hatten ein Gewicht von 30-40 Pfund. Bauern und Kötter aus weitem Umkreis brachten ihr Korn zur Brumleymühle und ließen dort einen Teil davon sofort zu Brot verbacken.

Gerhard Hardebeck starb am 23.10.1957 im Alter von fast 100 Jahren. Während der Sohn August Hardebeck die Werthmühle in Ibbenbüren weiterführte, erbte Heinrich Hardebeck den Brumleyhof mit dessen Mühle. Der dortige Mühlenbetrieb ruht allerdings seit 1958, während Heinrich Hardebeck mit seiner Frau Maria geb. Rohmann und den sechs Kindern Heinrich, Margarete, Karl, Maria, Elisabeth und Franz-Josef den Hof weiterführte.

Heinrich Hardebeck starb 1976. Schon vor seinem Tod bewirtschaftete sein Sohn Franz-Josef den Hof einige Jahre lang. Seit 1977 ist der Brumleyhof nur noch ein Nebenwerbsbetrieb.